Fußball, Frauen, Männlichkeiten.

Fußball, Frauen, Männlichkeiten.
Almut Sülzle stellt ihre Offenbacher Forschung vor.

Montag, 23.1.2012, 19.30 im Fanladen Offenbach: Luisenstr.61 in Offenbach Buchvorstellung und Diskussion:
Almut Sülzle: Fußball, Frauen, Männlichkeiten. Erschienen im Campus-Verlag 2011

Eine Veranstaltung des Fanprojekts Offenbach

Längst ist Fußball keine reine Männersache mehr – aber die Fankultur ist immer noch männlich dominiert. Die Ethnologin Almut Sülzle rekonstruiert die männliche Grammatik im Fanblock und porträtiert weibliche Fans, die einen gleichberechtigten Platz innerhalb der männlich geprägten Fankultur einfordern und dabei Sexismen ironisieren. Für diese Studie forschte die Autorin über zwei Spielzeiten als teilnehmende Beobachterin im Fanblock der Offenbacher Kickers. Der ethnographische Blick auf die Welt des Fußballs zeigt die Fanszene als eigene Welt, in der traditionelle Rollenklischees über Bord geworfen werden können.

Und bietet, wie es das Wiener Fachmagazin für Fußballkultur BALLESTERER formuliert: „Überraschende Einblicke in das Spiel der Geschlechter im Stadion“. Für Frauen und Männer, für Fans und Nichtfans und für alle die schon immer wissen wollten,warum sich ein Frauenfanclub „Titten auswärts“ nennt und warum das gut so ist.

So berichtete die Offenbach Post über unsere Veranstaltung:

Ethnologin Almut Sülzle hat sich mit der Rolle weiblicher Fußballfans beschäftigt und auch in Offenbach geforscht

Vom Nebeneinander der Geschlechter im Stadion

Offenbach – Das Geschlechterverhältnis im Offenbacher Fanladen passt ziemlich genau zum Thema: Immerhin 30 Prozent sind Frauen – wie mittlerweile auch im Fußballstadion. Ethnologin Almut Sülzle hat sich mit dieser Entwicklung eingehend beschäftigt. Von Jenny Bieniek

Sie ist an diesem Abend in den Fanladen gekommen, um ihr neues Buch vorzustellen und mit den Gästen über „Fußball, Frauen und Männlichkeiten“ in der Fanszene zu diskutieren. Sie habe während ihrer Studien im Fanblock der Offenbacher Kickers ein „seltsames Nebeneinander“ von selbstbewussten weiblichen Fans auf der einen und offenem, provokantem Sexismus innerhalb der Männerkultur auf der anderen Seite erlebt.

Fußball und Männlichkeit würden ganz selbstverständlich gleichgesetzt. Weiblichkeit dagegen hätte im Stadion nichts verloren. Kein Platz für Rosa, Glitzer und Zickigkeit. Doch Sülzle sieht im Stadion auch Platz für das Spiel der Geschlechter. Aber: Wie gehen die Frauen damit um?

Die implizierte Unterstellung ist immer die selbe: Frauen kommen entweder als Begleitung oder nur wegen eines attraktiven Spielers ins Stadion und seien daher keine echten Fans. „Dabei kommen Frauen sehr wohl aus Interesse am Spiel ins Stadion“, betont Süzle. Und: Wieso sollte ein Mann seine Freundin mitbringen wollen, wo er hier doch pöbeln und Macho sein darf?

Fanblock als Raum für proletarische Männlichkeit

Denn im Stadion dürften die Herren der Schöpfung noch „echte Männer“ sein, und zwar egal, ob sie unter der Woche den biederen Banker mimten oder nicht. Der Fanblock als Raum für proletarische Männlichkeit. Hier scheint das Über-Die-Stränge-schlagen legitimiert zu sein.

„Gerade diese Überbetonung der Männlichkeit bietet aber Freiräume für Frauen in der Fankurve“, erklärt die Ethnologin, „weil es für weibliche Fußballfans eben keine vordefinierten Klischeebilder und demzufolge kein klassisches Pendant zum männlichen Fußballfan gibt.“ Keine rollenspezifische Erwartung. Das gebe es sonst nicht oft in der Gesellschaft. Hier dürfe man als Frau auch mal schreien und fluchen.

„Fankultur funktioniert in großen Teilen über Ausgrenzung“, wirft Antje Hagel vom Fanprojekt Offenbach ein. „Wir im Block sind wahre Fans, die auf der Tribüne sind nur Schönwetterfans.“ Der Ausschluss von Weiblichkeit sei aber nur eines von vielen Elementen. „Die Gesellschaft hat sich weiterentwickelt, das Stadion scheinbar nicht so sehr“, fasst Sülzle ihre Beobachtungen zusammen.

Unterschied zwischen Akzeptanz und Gleichberechtigung

Der Weg zur Anerkennung im Stadion führe nicht über Körperlichkeit. Frauen, die akzeptiert werden wollen, kämen nicht halbnackt und dekolleté betont ins Stadion, so die Forscherin. Wer es doch tut, würde von den weiblichen Fans abgelehnt, weil sie das Klischee bedienen. „Übertrieben Weibliches ist im Stadion nicht erwünscht“, hat sie beobachtet.

Weibliche Fans hätten also zwei Möglichkeiten, auf Sexismus zu reagieren. Entweder sagen: „Das ist halt so und gehört dazu.“ Oder versuchen, sich ihre Berechtigung zu erkämpfen. Das Problem sei nur: In dem Moment, in dem frau Sexismus thematisiere, stelle sie sich selbst als Frau heraus, das Augenmerk werde auf die Einteilung nach Geschlechtern gelenkt. Es gibt aber auch die andere Sichtweise, frei nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Zumal weibliche Fanclubs Dinge vereinten, die eigentlich nicht zusammenpassen: Fußballinteresse und offen zur Schau gestellte Weiblichkeit. Sülzle sieht darin einen Weg, den Sozialraum Stadion zu erobern. Der rosafarbene Fanschal als Inbegriff des Widerspruchs. Die Vorwegnahme des Sexismus in einer ironischen Form sei gewissermaßen eine Bekämpfung desselben, die sich in Fanclub-Namen wie „Titten auswärts“, „Kickers Katzen“ oder „Uschifront“ zeige.

„Man muss aber auch unterscheiden zwischen Akzeptanz und Gleichberechtigung“, wirft ein Zuhörer ein. „Denn wer klettert denn auf den Zaun, trommelt oder schwingt die Fahne? Das sind ja wohl immer noch die Männer.“

Wir danken der Offenbach Post für die Berichterstattung: http://www.op-online.de/lokales/sport/nebeneinander-geschlechter-stadion-1577626.html

Offenbach goes Fankongress

Ultras, Pyrotechnik, Gewalt – es wird viel gesprochen und geschrieben über die aktuellen Entwicklungen der Fanszene in Deutschland. Viel zu selten ergreifen dabei diejenigen, um die es geht, auch selbst das Wort. Auf dem von ProFans organisierten Kongress am 14. und 15. Januar soll sich das ändern.

Dieses Mal sind es die Fans selbst, die Verbände, Vereine und natürlich andere Fangruppen zu großen Diskussionsrunden bitten. Die bundesweite Organisation ProFans veranstaltet den Kongress in Berlin am 14. und 15. Januar, bei dem alle heißen Eisen der aktuelle Debatte angesprochen werden: Stadionverbote, 50+1-Regel, Selbstregulierung, Pyrotechnik oder Ticketpreise. Am Sonntag weitet sich der Blick über Deutschland hinaus und ermöglicht es, Beispiele und Erfahrungen  aus anderen europäischen Ländern in die Diskussion aufzunehmen.

Michael Gabriel von der Koordinationsstelle Fanprojekte begrüßt die Initiative ausdrücklich: „Die Tatsache, dass dieser Kongress stattfindet, zeigt, dass von mangelnder Bereitschaft zur Kommunikation von Seiten der Fans keine Rede sein kann. Bei der Veranstaltung sind Fangruppierungen und Institutionen vertreten, die am Fußballgeschehen beteiligt sind, es wird die Möglichkeit geben, die jeweiligen Standpunkte besser kennenzulernen und so möglicherweise auch zu besseren Lösungen zu kommen.“

Neben der Koordinationsstelle Fanprojekte und weiteren KollegInnen aus den Fanprojekten, nimmt auch das Fanprojekt Offenbach an dem Kongress teil. Antje Hagel wird als Expertin in Sachen Stadionverbote einen kritischen Blick auf dieses Instrumentarium werfen und mit anderen Experten aus Institutionen und Fankreisen über die Frage: „Stadionverbote: Präventivmaßnahme oder Ersatzstrafrecht?“ diskutieren.

Auf Stadionwelt.de ist ein Interview mit Mitorganisator Philipp Markhardt zu lesen.

Das aktuelle sportstudio nimmt den Kongress zum Anlass für eine Diskussionsrunde mit Teilnehmern der Veranstaltung am späten Samstagabend.

Einen Überblick über das Programm findet Ihr http://fankongress-2012.blogspot.com/.

Fanguide für die EM 2012 ist online

Der Fanguide für die EM 2012 der Koordinationsstelle Fanprojekte ist online. Hier findet ihr viel Wissenswertes, Spannendes und Unterhaltsames rund um die Gastgeberländer Polen und Ukraine, die acht Stadien und die Spielorte dieser EURO. Außerdem natürlich Informationen zu den Tickets und der Fanbetreuung. Nicht nur Fans, die eine Reise zur EURO im kommenden Jahr planen, finden hier viele nützliche Tipps, auch alle, die das Turnier zu Hause vor dem Fernseher oder vor den Großbildleinwänden verfolgen, können sich hier schon mal in EM-Stimmung bringen. Klickt euch durch und schaut am besten immer wieder vorbei, denn die Website wird laufend ergänzt und mit aktuellen Newsmeldungen bestückt.

Wer weiß schon woher das Wort Bagel kommt?

Auch Backwaren gibt es in Polen natürlich in breiter Auswahl. In der jüdischen Gemeinde Krakaus soll im 17. Jahrhundert bereits ein Produkt entstanden sein, das wir heute eher als Lifestyle-Frühstück kennen, nämlich der Bagel bzw. bajgle. Mindestens ebenso eine lange Geschichte hat der gleichfalls ringförmige und mit Sesam oder Mohn bestreute obwarzanek, der heute noch genau wie andere Backwaren an Straßenständen verkauft wird. Ebenfalls im Straßenverkauf erhältlich sind lody und gofry – bei Ersterem handelt es sich um Eis, Letzteres ist eine flache Waffel mit allerlei verschiedenem süßen Dekor: Puderzucker, Schlagsahne oder Obst. Das Wort gofry ist übrigens vom französischen Ausdruck für Waffel, gaufre, abgeleitet.

Eine Fan-Website für die großen Turniere ist mittlerweile schon Tradition. Bei der EM 2000 gab es zum ersten Mal ein solches Onlineangebot, mittlerweile ist das Design professioneller geworden und die MacherInnen haben schon bei einigen großen Turnieren Weberfahrung gesammelt. Zentral ist weiterhin der Anspruch, euch Tipps und Informationen aus fannaher Perspektive zu liefern. Selbstverständlich ist das WEB-Team bei Fragen auch per Mail unter info(at)fanguide-em2012.de erreichbar. Über Anregungen, Lob und Kritik freuen sich die AutorInnen und auch wir vom Fanprojekt Offenbach wünschen viel Spaß beim Lesen.

Kommentar zu den Vorkommnissen in Wiesbaden

Neben den Geschehnissen auf dem Platz gab es vor allem im Rahmen der Anreise mehrere Ereignisse, die uns allen zu Denken geben sollten.

Abgesehen von einigen umstrittenen Polizeiaktionen mit denen auch wir (Fanprojekt und Fanbeauftragter) nicht einverstanden sind, gab es diesmal auch Aktionen der eigenen Fans, die keiner tolerieren kann. Es sind auf der Anreise zum Spiel mehrfach Gegenstände aus Menschenmengen, in Menschenmengen und auf Fahrzeuge geworfen worden.

Darunter auch Glasflaschen und Pyrotechnik (Bengalos und Böller). Dadurch wurde mindestens 1 Personen schwerverletzt.

Das ist eine Entwicklung, die absolut nicht zu tolerieren ist und der wir alle entgegen wirken müssen.

Euer Fanprojekt Offenbach und der OFC-Fanbeauftragte

MÄDCHENKICKen gern! Ein Angebot des Fanprojekts Offenbach

Das Fanprojekt Offenbach lädt ein zum kicken.

Das Projekt richtet sich an alle Mädchen von ca. 12 bis 16 Jahren, die nicht sofort in einer Ligamannschaft spielen wollen, sondern einfach nur Spaß daran haben zu kicken, oder das überhaupt erst einmal ausprobieren wollen. Einmal wöchentlich findet ein ungezwungener einstündiger Kick im Soccer’s Point an der Sprendlinger Landstraße 240 in Offenbach statt, selbstverständlich kostenfrei für die Teilnehmerinnen.

Wenn sich eine Gruppe gebildet hat, steht auch sonstigen Unternehmungen nichts im Wege, wie zum Beispiel Kino, Klettern oder auch Fahrten zu Auswärtsspielen des OFC. Die Betreuerinnen, Rebecca Treutel als erfahrene Torfrau, und Silke Friedel, sind bei Heimspielen im Stadion immer als Ansprechpartner präsent.

Was du als interessiertes Mädchen mitbringen solltest?

Spaß an Sport und Bewegung, Sportklamotten und Hallenschuhe.

Der Kick findet jeden Freitag von 18 bis 19 Uhr in der Fußballhalle statt.

Wenn ihr Fragen habt (oder eure Eltern) erreicht ihr Rebecca und Silke unter folgender Nummer: 0151-11001258

Der Mädchenkick ist ein Angebot des: Fanprojekts Offenbach – Internationaler Bund e.V.

Auftakt in eine neue Saison! Container nur eingeschränkt zugänglich…

Kickersfans in Heidenheim fotografiert von OFC-Fan

Mit dem Auswärtsspiel in Heidenheim begann die neue Saison 2011/2012. Leider mit einer Niederlage.
In dieser Saison werden wir die eine oder andere Neuerung erleben. Während der Neubau des Stadions seinen Gang geht, die neue West- und die neue Haupttribüne schon zu Beginn der Spielzeit nutzbar sind, wird die Waldemar-Klein-Tribüne erst Anfang/Mitte September freigegeben werden.
Unser Container wird bis dahin nur eingeschränkt zugänglich sein. Wir bitten diejenigen unter Euch, die ihre Sachen bei uns lagern, sich für die kommenden Heimspieltage mit uns mobil oder besser noch schon im Voraus per Mail in Verbindung zu setzen. Wir begleiten euch dann zum Container.

Unsere Kontaktdaten findet ihr hier:

AK Stimmung trifft sich morgen erneut

Nachdem wir uns vor zwei Wochen trotz großer Mobilisierung (mit Flugblättern an zwei Heimspieltagen) wieder nur im kleinen Kreis getroffen haben, möchten wir euch auf diesem Wege noch einmal zu einem Treffen des AK Stimmung einladen. Deshalb noch einmal der Text des Flyers zum nachlesen:

Einladung an alle aktiven Fans!

Hallo OFC Fans,
wenn auch manchmal viel Uneinigkeit zwischen verschiedenen Gruppen im Stadion herrscht, so sind sich doch in einer Frage alle einig. Die Stimmung im Stadion ist in letzter Zeit, unabhängig vom Umbau, abgeschwächt. Diese Erkenntnis war auch der Grund für die ersten losen Treffen zwischen einigen aktiven Fans aus verschiedenen Fanlagern, die sich gemeinsam das Ziel gesetzt haben, die Stimmung im Stadion wieder zu verbessern. Das Ganze wird aktiv vom Fanbeauftragten und dem Fanprojekt unterstützt und begleitet.
Bei diesen ersten Treffen ist die Idee entstanden, einen Arbeitskreis Stimmung zu gründen. An diesem Arbeitskreis kann jeder Fan teilnehmen, der oder die sich aktiv einbringen und mitgestalten möchte.

Bisher haben wir drei mal zusammen gesessen und uns dabei natürlich schon einige Gedanken gemacht. Zunächst einmal haben wir das Problem analysiert, das dazu führt bzw. geführt hat, dass die Stimmung nicht mehr unseren gemeinsamen Vorstellungen entspricht. Hier sind wir dann zu der Übereinstimmung gekommen, dass sich nicht nur die Fans selbst geändert haben, sondern auch die Blockstruktur (Zusammensetzung der Leute) sowie aber auch der gesamte Fußball. Des weiteren ist ein Generationswechsel im Block unübersehbar und zum Teil auch eine Veränderung der Fankultur.

Weitere Gedanken waren, das Liedgut zu überdenken bzw. auch neue Lieder zu entwickeln und der Umgang mit der Situation im neuen Stadion. In diesem Zusammenhang wurde auch über einen Verhaltenskodex für den „neuen Stimmungsblock“ nachgedacht.

Du siehst, es gibt viele interessante Themen in diesem Bereich, die wir diskutieren und vielleicht sogar verbessern können. Alle Fans, die interessiert sind aktiv an dem zukünftigen „Feeling Bieberer Berg“ mit zu arbeiten, sind jederzeit herzlich willkommen.

Das nächste Treffen findet am 21.04.2011 um 17:00 Uhr im Fanladen des Fanprojekts statt.

Bei Fragen zum Thema kannst Du Dich gerne an den Fanbeauftragten oder das Fanprojekt wenden.

Fanbeauftragter:
Matze Schmidt 01577 533 2 663, M.Schmidt@fanbeauftragte-ofc.de
Fanprojekt:
Antje Hagel oder Jürgen Brozio 0170-31 80 228, fanprojekt-offenbach@internationaler-bund.de

Wir treffen uns MORGEN am Donnerstag, 5.5.2011 um 18.00 Uhr im Fanladen Luisenstr. 61 in der Offenbacher Innenstadt
Beste Grüße
Antje und Jürgen

Die Linde soll wieder einen Platz im Stadion finden

Nachdem die Linde in der „Senfkurve“ gefällt wurde, ist es uns gelungen die Baumstämme zu sichern und zunächst auf dem Wertstoffhof der EVO zu lagern. Wir wollen der Linde in einer neuen Form wieder einen Platz im Stadion verschaffen. Die Künstlerin Tanja Leonhardt atelierleonhardt hat sich bereits ein Bild von den Baumstämmen gemacht und erste Ideen zur Bearbeitung entwickelt. Wir bemühen uns derzeit darum, die Finanzierung dieser Arbeit zu sichern.