Am 10. November 2021 fand sich die OFC-Familie am Stolperstein ihres ehemaligen Vorstandmitgliedes, Dr. Manfred Weinberg, ein. Gemeinsam mit der Stadt Offenbach, u.a. Oberbürgermeister Felix Schwenke, der Geschichtswerkstatt Offenbach und weiteren Interessierten erinnerte das OFC-Präsidium an das Leben von Dr. Manfred Weinberg. 2006 wurde der Stolperstein vor dem alten Stadion verlegt und Ehrenpräsident Waldemar Klein würdigte bei der Verlegung des Steines Manfred Weinberg “als einen mutigen Mann, der dem Ungeist entgegengetreten sei”, auf den der Verein stolz sein könne.
Dr. Manfred Weinberg, das Vorstandsmitglied für Rechtsfragen, bewirkte 1932 maßgeblich, dass den Nationalsozialisten das Stadion am Bieberer Berg für eine Wahlkampfveranstaltung mit Adolf Hitler nicht zur Verfügung gestellt wurde. In der Folgezeit wurde er jedoch aus dem Verein gedrängt. Auch die Offenbacher Fußballfamilie Feibuschewitz, Ludwig Löwenstein, sowie einer der Söhne der Familie Kranzmann waren als Funktionäre und Spieler aktiv für Kickers Offenbach. Sie alle mussten den Verein verlassen, weil sie Juden waren.
Vom 9. auf den 10. November jährten sich zum 83. Mal die Ereignisse um die Novemberpogrome aus dem Jahr 1938, als der diskriminierende und ausgrenzende Antisemitismus in offen gewaltsame Aktionen gegen jüdische Menschen, ihre Synagogen und ihre Wohnungen überging.
Zu Ehren von Dr. Manfred Weinberg wurde am Ende der Gedenkveranstaltung der Stolperstein geputzt und der OFC dankte allen Beteiligten, die sich gemeinsam für ein „Nie wieder“ einsetzen.